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RITTERSHAUSEN, Liber commentarius in Salvianum Massiliensem ad Universitate atqu…

RITTERSHAUSEN, Liber commentarius in Salvianum Massiliensem ad Universitate atqu

RITTERSHAUSEN, Conrad: (Übers.) Liber commentarius in Salvianum Massiliensem ad Universitate atque academias Germaniae. Cui accesserunt notae Johannis Weizii, Tobiae Adami, Theodori Sitzmani et Johannis Alexandri Brassicani. Editio secunda. Nürnberg (Sumptibus Halbmayerianis), 1623. Titelblatt, (14), 619, (60) S.; Titelblatt, 95 ungezählte Blätter mit sehr zahlreichem teils figürlichem gestochenem Buchschmuck. Prgt der Zeit. vorderes Gelenk offen, wenige Seiten mit unwesentlichen randläsuren, sonst ganz vorzüglich erhalten.

Vorgebunden sind: Salviani Massiliensis Opera: Ad Ludovicum XIII. (12 Bl.), Vita Cunradi Rittershusii (11 Bl.), Vita Salviani (11 Bl.), 19 Bl. Vorwort, Salviani: Episcopi Libri. DE Gubernatione Dei (339 S.), 27 Bl. Bücherindex, Providentia Dei (13 Bl.), Salviani operum Tomus alter in quo sunt libri quaruor adversus avaritiam. Ad illustrissimum Principem Philippum II. Stetini Pomeraniae Ducem. (170 S.), 28 Bl. Bücherindex.

Salvian zählt zu den bedeutenden Schriftstellern der Völkerwanderungszeit. Seine Berichte geben ein anschauliches Bild des Machtwechsels von der römischen zur fränkischen Herrschaft an Rhein und Mosel im 5. Jahrhundert nach Christus. Salvian wurde um das Jahr 400 nach Christus wahrscheinlich in Trier, vielleicht aber auch in Köln geboren. Er entstammte der romanischen Oberschicht, erhielt eine umfassende Ausbildung und fühlte sich bereits in jungen Jahren zu einem asketischen, nur Gott geweihten Leben berufen. So trennte er sich nach nur kurzer Ehe von seiner Ehefrau und seiner Tochter, denen er aber zeitlebens eng verbunden blieb.
Seine Lebenszeit verläuft parallel zum endgültigen Niedergang der römischen Macht und dem Ende der Herrschaft der Römer am Rhein, was ihn zum Zeitzeugen eines einschneidenden politischen Wendepunkts macht. Er verließ seine durch die Germanengefahr bedrohte Heimat und ließ sich in dem Inselkloster Lerinum (heute Lerins, nahe Cannes) nieder, wo er erschüttert durch die Umwälzungen seiner Zeit mahnende theologische Werke zu verfassen begann. Sein wichtigstes Buch ist „De gubernatione dei“, das sich mit den Zeitereignissen unter theologischem Blickwinkel auseinandersetzt. In diesem Werk wird die scheinbare Ungerechtigkeit des Erfolgs der un- beziehungsweise fehlgläubigen Barbaren über die christlichen Römer mit der größeren Sittenstrenge der Ersteren und der moralischen Verderbtheit der Letzteren begründet.nach obenBesonders wichtig im regionalgeschichtlichen Zusammenhang sind dabei die Erwähnung der Städte Mainz und Trier, die als zerstört beschrieben werden, und der Stadt Köln, die „ voll von Feinden“ sei. Da im Zusammenhang mit Köln von Zerstörung ausdrücklich keine Rede ist, dürfte dies ein Hinweis darauf sein, dass dort der Übergang von der römischen zur fränkischen Herrschaft weitgehend gewaltfrei verlaufen war. Auf Trier wird in diesem Werk noch weitere Male verwiesen.

Unser Preis: EUR 450,-- 

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