Impressum

Exil und Feminismus – Die Bibliothek von Beate Schmeichel-Falkenberg

Beate Schmeichel-Falkenberg, geboren 1926, verstorben 2017, gehörte zu den führenden Exil-Forscherinnen Deutschlands, wobei sie einen Schwerpunkt auf die Erfahrungen und das Wirken von Frauen im Exil während des Zweiten Weltkrieges legte.

In den 50er Jahren arbeitete sie unter dem Pseudonym Beatrice Miller beim BBC in London, wo sie Kontakte zu Exilanten aus Deutschland knüpfte. Anschließend wurde sie Lehrerin in Mössingen und gründete dort gemeinsam mit Manfred Falkenberg eine Schule für Körperbehinderte. 1991 rief sie die Arbeitsgemeinschaft „Frauen im Exil“ innerhalb der Gesellschaft für Exilforschung ins Leben, die bis heute auf jährlichen Tagungen Zeitzeuginnen versammelt sowie in Publikationen deren Leben und Schaffen aufarbeitet. In einem Nachruf auf Schmeichel-Falkenberg schreibt die Literaturwissenschaftlerin Hiltrud Häntzschel zumWirken von „Frauen im Exil“: „Dieser Arbeitsgemeinschaft sind die Entdeckung zahlreicher Biographien exilierter Frauen zu verdanken, die in Politik und Wissenschaft, in den Künsten, als Pädagoginnen Bedeutendes geleistet haben und durch die Raster der Wissenschafts-und Kunstgeschichte ebenso gefallen sind wie in der Archivierung ihrer Nachlässe.“
Beate Schmeichel-Falkenberg gab mehrere wissenschaftliche Anthologien zu den Themen Exil, Frauengeschichte und Antifaschismus heraus. Zudem war sie Mitgründerin der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft und der Kurt-Tucholsky-Gesellschaft.

Die hier aus der nachgelassenen Privatbibliothek von Schmeichel-Falkenberg versammelten Bücher entsprechen den Schwerpunkten ihrer Forschung und Praxis: Exil, Feminismus, Antifaschismus und Judaismus sowie Pädagogik. Neben einer Vielzahl wissenschaftlicher und biographischer Publikationen enthält dieser Katalog teils seltene Künstlerinnenbücher, Tagungs- und Dokumentationsbände verschiedener Exilinitiativen und Dissertationen. Des Weiteren umfasst sie Sammelbände und Zeitschriften, an denen Schmeichel-Falkenberg als Herausgeberin oder als Autorin beteiligt war.
Ein Großteil der Bücher ist mit dem Namensschild der ehemaligen Besitzerin oder deren Signatur auf dem Vorsatz oder Vortitel versehen. Häufig finden sich daneben persönliche Widmungen der VerfasserInnen oder HerausgeberInnen an Beate Schmeichel-Falkenberg.

Die nachgelassene Bibliothek der Wegbereiterin der Frauenexilforschung wurde für diese Liste akribisch aufgenommen und beschrieben, sodass sie nun wieder LeserInnen finden und inspirieren kann.