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BÄUMER, Heiratsurkunde des ledigen Schriftstellers Rudolf Karl Ludwig Bäumer mit…

BÄUMER, Heiratsurkunde des ledigen Schriftstellers Rudolf Karl Ludwig Bäumer mit

WORPSWEDE.– BÄUMER, Ludwig: Heiratsurkunde des ledigen Schriftstellers Rudolf Karl Ludwig Bäumer mit der geschiedenen Romaine (?) Wagenseil (?) Taylor. Mitteilung der Eheschließung von Ludwig Bäumer von Worpswede zurzeit wohnhaft in Rieder-Bühl und Romaine Wagenseil Taylor von Ostendorf Kreis Osterholz, zurzeit wohnhaft in Rieder-Bühl. Vom Standesbeamten unterschrieben und an das Standesamt Worpswede adressiert. Bühl, 5. Dezember 1922. Gr. 4° 1 Bl. seitlich gelocht, mit Faltspuren.

Ludwig Bäumer (* 1. September 1888 in Melle; † 28. August 1928 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller und Kommunist. Bäumer studierte nach dem Abitur in Hannover Rechtswissenschaften in Marburg und Göttingen, brach das Studium 1910 jedoch ab und ging in die Künstlerkolonie Worpswede. Hier freundete er sich mit dem Künstler Heinrich Vogeler und dessen Frau Martha an. In der Folgezeit entwickelte sich zwischen Bäumer und Martha Vogeler eine intensive Liebesbeziehung, die bis 1919 anhielt. Ludwig Bäumer war Mitarbeiter von Franz Pfemfert bei dessen Zeitschrift Die Aktion, in der eine Reihe expressionistischer Gedichte von ihm erschienen. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Unteroffizier teil, wandelte sich dann jedoch zum Kriegsgegner und war während der Novemberrevolution in Bremen als kommunistischer Politiker aktiv. Ende 1918 war er Delegierter auf dem Gründungsparteitag der KPD in Berlin. Im Januar 1919 wurde er Mitglied des Rates der Volksbeauftragten der Bremer Räterepublik, nach deren Niederschlagung er in Haft saß. Im Juni 1919 trat Ludwig Bäumer aus der KPD aus. 1919 erschien seine Schrift Das Wesen des Kommunismus. 1920 schuf Kurt Schwitters ein MERZ-Porträt von ihm. Bäumer wohnte bis 1922 in Worpswede, zuletzt als Geschäftsführer eines Lokals. 1922 heiratete er Romaine Taylor-Wagenseil, mit der er 1923 nach Bayern zog. Später lebte er als freier Schriftsteller in München und Berlin. 1927 malte Christian Schad sein Porträt. Ludwig Bäumer starb am 28. August 1928 durch Selbstmord in Berlin. (Wikipedia). Aus Theo Netelers Biographie des Ludwig Bäumer: ″ Bäumer lernte Romaine Taylor-Wagenseil (1890-1988) kennen. Sie war vermögend und attraktiv, hatte amerikanische Eltern, war aber in Deutschland geboren. Im Dezember 1915 heiratete sie den Schriftsteller und später hoch geschätzten Übersetzer aus dem Amerikanischen (z.B. Henry Miller und John Steinbeck) Hans B. Wagenseil (1894-1975). Die Wagenseils zogen 1921/22 von München nach Worpswede 50. Bäumer heiratete Romaine einen Tag nach ihrer Scheidung im Mai 1922, wie David Erlay in seinem Buch „Von Gold zu Rot“ (2004) behauptet, und zieht 1923 mit seiner Frau nach Bayern, zunächst nach Garmisch. Dort besaßen die Schwiegereltern eine Villa. Am Morgen des 9. November 1923 (Hitlerputsch) fuhren K.J. Hirsch und L. Bäumer gemeinsam von Garmisch, wo Hirsch Bäumer besuchte, nach München. Später nahm das Ehepaar Bäumer seinen Wohnsitz in München. Auf meine Anfrage an das Stadtarchiv München kam die Antwort: „in den Heiratsregistern […] der Münchner Standesämter konnte weder unter dem Namen Ludwig Bäumer oder Taylor ein Heiratseintrag ermittelt werden.“ Auch in der Einwohnermeldekartei ist der Name Ludwig Bäumer nicht zu finden. Das Paar bekommt einen Sohn: Jochen. Bäumer adoptiert Yvonne, Tochter von Hans B. Wagenseil, am 25. April 1922 geboren. Mein Versuch, Daten über das Ehepaar Bäumer / Taylor beim Landkreis Osterholz herauszufinden, schlug fehl. Antwort: „Leider konnten wir in unseren Personenstandsbüchern keine Einträge […] finden.“ Das ist jetzt geschehen und die vielen unrichtigen Angaben (s.o.) müssen nun korrigiert werden. Vom Standesamt Bühl erfuhr ich, dass auch dort keinerlei Unterlagen zu Ludwig Bäumer mehr vorliegen. Dies ist also der einzige Beleg für die Heirat.

  • Kategorie: WORPSWEDE
  • Sprache: deutsch
  • Bestellnummer: 70273AB

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